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Sonntag, 29. August 2021

[Buhreview] Du wolltest es doch

Titel: Du wolltest es doch
Originaltitel: Asking For It
Autor: Louise O'Neill
Genre: Jugendbuch
Verlag: Carlsen
Erscheinungsjahr: 2018
Seiten: 368
Preis: 12,99€ E-Book, 8,99€ Taschenbuch

Zusammenfassung:
Nein, richtig sympathisch ist Emma nicht. Sie steht gern im Mittelpunkt, die Jungs reißen sich um sie und Emma genießt es. Bis sie nach einer Party zerschlagen und mit zerrissenem Kleid vor ihrem Haus aufwacht. Klar, sie ist auf der Party mit Paul ins Schlafzimmer gegangen. Hat Pillen eingeworfen. Die anderen Jungs kamen hinterher. Aber dann? Sie erinnert sich nicht, aber die gesamte Schule weiß es. Sie haben die Fotos gesehen. Ist Emma wirklich selber schuld? Was hat sie erwartet – Emma, die Schlampe in dem ultrakurzen Kleid?

»Seid tapfer. O'Neills Roman ist erschreckend, aber auch packend und unverzichtbar wichtig.«
.Cover und Schreibstil Carlsen

Meinung:
Bei diesem Buch fällt es mir wirklich sehr schwer eine Rezi zu schreiben. Daher bekommt dieses Buch auch nicht den typischen Aufbau einer Rezi. Außerdem habe ich auch auf die Sterne-Bewertung verzichtet, da ich das dem Buch gegenüber nicht fair finden würde.
An sich hat sich das Buch vom Schreibstil her sehr flüssig und theoretisch auch zügig lesen lassen. Aber wieso nur theoretisch? Tja das liegt am Inhalt. Der hat mich doch an manchen Stellen echt darum ringen lassen, weiter zu lesen. Mir war zwar klar, dass die Story nicht so ganz ohne sein würde, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich teilweise mitten im Kapitel abbrechen musste und mich ablenken musste. Ich bin froh darüber, dass die Autoren davon abgesehen hat bestimmte Szenen sehr detailliert zu beschreiben. Die Empfindungen und groben Beschreibungen der Prota haben mehr als genug ausgereicht, um mein eigenes Kopfkino in Gang zu bringen. Eine detaillierte Variante hab ich da wirklich nicht benötigt. Allgemein lässt mich das Buch ein wenig fassungslos und teilweise auch mit Wut zurück. Einfach allein dem Grund wegen, weil Emmas Geschichte nur eine von vielen ist, die täglich passieren. Und leider hört man genau ihre Story viel zu oft. Keine Person, ob  Mann oder Frau, haben das recht Jemanden anderen Gegenüber Übergriffig zu werden. Es ist voll kommen egal wie die Person sich benimmt oder kleidet. Emma ist zwar unsympathisch, leichtsinnig und sie hat mit ihrem Auftreten das ganze ungewollt provoziert, aber das rechtfertigt keine Straftat. Und es macht sie vor allem nicht zur Schuldigen! Niemals!
Hinzu kommt, dass das sowohl das Rechtssystem als auch die Gesellschaft ein wahnsinnig großes Problem darstellen. Es ist ja heute noch so, auch hier bei uns, dass man die Schuld nicht beim Täter sucht, sondern bei dem Opfer. So nach dem Motto: "Hättest du dich nicht so angezogen, dich nicht so gegeben, dich nicht betrunken, etc. wäre das alles nicht passiert". Ganz besonders schlimm finde ich da wirklich den gesellschaftlichen Einfluss. Das spiegeln hier auch sehr gut die Freunde, aber auch die Eltern von Emma wieder. Sie haben zwar ihren Meinung innerhalb der Geschichte noch geändert, aber der Sinneswandel kam für Emma viel zu spät. Die Unterstützung hätte sie von Anfang an gerbraucht und nicht erst, wenn der Prozess schon ewig lange geht. Am aller schlimmsten fand ich aber da auch ihre Eltern. Gerade die Eltern sollten ihrem Kind in irgendeiner Form Sicherheit und Vertrauen geben und nicht nur so tun als ob, sodass jeder Fremde merkt, dass es eigentlich nur um deren gesellschaftlichen Ansehen geht. Neben den Tätern, haben die mich mit am meisten aufgeregt. Die einzigen beiden Lichtblicke in der Story waren Emmas Bruder Bryan und der Nachbarsjunge, sowie beste Freund Conner. Das Problem an den beiden war vor allem leider auch, dass sie männlich waren und Emma sich so sehr in ihren Gedanken verrannt hatte, dass sie deren Ruf nicht schaden wollte bzw, denen nicht zur Last fallen wollte. Geschweige den wirklich vertrauen konnte.
Insgesamt auf jeden Fall eine Geschichte, die sehr Nerven auftreibend ist und an manchen Stellen echt nicht einfach zu lesen ist.

Fazit:
Definitiv ein Buch, was inhaltlich sehr aufwühlend ist und ziemlich viel zum nachdenken anregt. Ganz besonders in dem Punkt, wie die Gesellschaft etwas schlimmes verharmlost oder besser gesagt die Schuld dem Opfer zuspielt. Auch, wenn es nicht viel mit der Story von "Tote Mädchen Lügen nicht" zu tun hat, würde ich das Buch in die Art von Büchern einordnen. 

Und wie der Klappentext schon so schön sagt, zitiere ich den Satz gerne nochmal in meinem Fazit:
»Seid tapfer. O'Neills Roman ist erschreckend, aber auch packend und unverzichtbar wichtig.«

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