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Montag, 22. April 2024

[Rezension] Yellowface

Titel: Yellowface
Originaltitel: Yellowface
Autor: Rebecca F. Kuang
Genre: Roman, Literatur
Verlag:  Eichborn
Erscheinungsjahr: 2024
Seiten: 384
Preis: 16€ Paperback, 9,99€ E-Book
Bewertung: 4,5 von 5 Kirschblüten 🌸

Zusammenfassung:
June Hayward und Athena Liu könnten beide aufstrebende Stars der Literaturszene sein. Doch während die chinesisch-amerikanische Autorin Athena für ihre Romane gefeiert wird, fristet June ein Dasein im Abseits. Niemand interessiert sich für Geschichten "ganz normaler" weißer Mädchen, so sieht es June zumindest.
Als June Zeugin wird, wie Athena bei einem Unfall stirbt, stiehlt sie im Affekt Athenas neuestes, gerade vollendetes Manuskript, einen Roman über die Heldentaten chinesischer Arbeiter während des Ersten Weltkriegs.
June überarbeitet das Werk und veröffentlicht es unter ihrem neuen Künstlernamen Juniper Song. Denn verdient es dieses Stück Geschichte nicht, erzählt zu werden, und zwar egal von wem? Aber nun muss June ihr Geheimnis hüten. Und herausfinden, wie weit sie dafür gehen will.Quelle Cover und Klappentext: Eichborn

Meinung:
Yellowface hält einige sehr interessante Einblicke in die Welt der Literatur parat. Gepaart mit dem sehr tollen Schreibstil der Autorin ist das Buch ein absoluter Pageturner. Auch die Spannungsmomente waren für meinen Geschmack an den genau richtigen Stellen gesetzt.
Die Story lebt von den ganzen Intrigen und Täuschungen, die die Prota immer weiter ausschmückt. Angefangen mit dem Diebstahl eines Manuskripts, einer Autorenkollegin.
June selbst macht im Verlauf auch spannende, teils groteske Entwicklungen, da man ihr mit der Zeit immer mehr auf die Spur kommt. Auch ihr Verhalten entwickelt sich in einige abgründige Weisen. Teilweise hat man das Gefühl, dass sie eine ganz andere Wahrheit für sich entwickelt und zur Realität gar keinen Bezug mehr hat. Der Nervenkitzel kommt auch von der Grundspannung, die sich durch die Bank weg aufrecht erhält. Mit jeder Seite wartet man darauf, dass June entlarvt wird und rechnet mit einem absoluten Chaos, was dann auf sie zukommen könnte.

Im Detail möchte ich an der Stelle auch gar nicht auf June eingehen, da ihre Entwicklung mit eines der spannendsten Aspekte des Buches ist. Die Mischung aus Neid und Verzweiflung, gepaart mit einer sich sehr günstigen Situation, lässt sie das Manuskript mitnehmen. Begeisterung und ein paar eigene Ideen überzeugen sie davon, dass Buch zu veröffentlichen. Die positive Resonanz motiviert sie dazu es weiterhin für ihr Werk auszugeben. Hochmut und Ruhm nähren ihre Veränderung. Bis hin zu.... Das müsst ihr selber lesen. Rundum eine sehr interessante Charakterentwicklung, die die Prota recht schnell unsympathisch wirken lässt.

Neben der Charakterentwicklung, wird aber auch die Literaturwelt hier genauer unter die Lupe genommen. Es ist viel Satire der Story zu entnehmen und regt vor allem zum nachdenken an, was Plagiate und die Schnelllebigkeit der heutigen Zeit angeht. Aber auch "literarischer" Rassismus ist hier großes Thema. So kommt die Frage auf: Darf man als Autorin, die keine entsprechende kulturellen Wurzeln hat, ein Buch über asiatischer Geschichte schreiben?. Muss die Autorin einen asiatischen klingenden Namen haben, damit sich das Buch überhaupt verkauft? Alles so Fragen, die ich mir im Normalfall nicht stellen würde, offensichtlich aber in der Literaturwelt noch Themen sind, die definitiv, in meinen Augen, absolut veraltet sind. Gleichheit fängt doch da an, wenn man jedem zu gesteht darüber zu schreiben, was ihn bewegt, insofern alles gut recherchiert ist.

Fazit:
Ein lesenswerter Roman, der einen detailreichen Einblick in die amerikanische Literaturwelt Preis gibt, aber auch voller verdrehter Wahrheiten und Intrigen Seitens der Protagonistin steckt. Rundum ein spannendes Buch, welches ich kaum zur Seite legen konnte.


Andere Meinungen 
Weltenwanderer 4,5/5 🌸
Emkeysevenbooks 5/5 
🌸
Nicoles Bücherwelt 4/5 
🌸

1 Kommentar:

  1. Schönen guten Morgen!

    Freut mich dass dich die Geschichte auch so packen konnte!
    Ich fand das ganze Szenario ja großartig! Unsympathische Protagonisten funktionieren ja nicht immer, aber hier hat man wirklich mitgefiebert. Und das ganze Thema rund um Autoren, Verlage und Bücher ist für uns natürlich perfekt :D
    Die satirischen Elemente waren ebenfalls spannend auch wenn man da manchmal gar nicht weiß, wie man das jetzt auffassen soll - ob es tatsächlich als Witz oder ehrlich gemeint ist ^^

    Jedenfalls ein wirklich tolles Buch und danke fürs verlinken! Ich hab deine Rezension bei mir auch gerne verlinkt!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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